Vicky und Royan, Geschwisterkitten, die ihr Leben lang eine wunderschöne Beziehung zueinander hatten

 

Die Passende Katze

* passend zu bereits mit euch lebenden Katzen oder einer bereits als Mitbewohner ausgewählten Katze
* passend für eure Lebenssituation
* woher soll sie kommen, Tierschutz, Züchter, Kleinanzeigen, „hat sich so ergeben“, ...

 

Ein mir sehr am Herzen liegender Aspekt noch vorweg, für den Fall, dass ihr euch überlegt eine Katze in euer Leben zu holen, eine einzelne Katze, also ausschließlich eine.
Es gibt sehr, sehr wenige tatsächliche Einzelkatzen, meist hat sie das Leben erst dazu gemacht, alle anderen ziehen es vor mit passender Katzengesellschaft zu leben.
Katzen sind keineswegs Einzelgänger, nur Einzeljäger, aus Katzensicht ist also mindestens ein passender Gefährte wünschenswert. Das Zauberwort ist passend ... so wie für uns Menschen, ist auch für eine Katze nicht jeder Gefährte eine angenehme Gesellschaft, es braucht ähnliche Temperamente, Alter, Neigungen, Aktivitätslevel.
Wir Menschen werden niemals solche Sozialpartner, wie Artgenossen es sein können, egal wieviel Zeit wir uns nehmen und deshalb ist Einzelkatzenhaltung aus Sicht der Katze nicht gut.

Neben dem Passend ist auch die Art des gegenseitigen Kennenlernens der Katzen entscheidend. Bitte, auch wenn ihr ein, zwei oder mehr soziale Katzen habt, setzt den Neuankömmling nicht einfach so dazu. Näheres siehe weiter unten. nach unten

Die als „glücklich“ beschrieben Einzelkatzen sind es meistens keineswegs und obwohl seit Generationen Einzelkatzenhaltung verbreitet ist, entspricht diese nicht der Hauskatzennatur.
Freigänger haben womöglich noch die Chance draußen Freundschaften zu schließen und Sozialkontakte unterschiedlicher Art zu pflegen, doch Wohnungskatzen sind ganz auf ihren Menschen gestellt. Die in der Folge zwangsläufig katzseitige Orientierung „auf ihren Menschen“ wird seitens des Menschen gern gesehen und oft missverstanden. Die Katzen mögen glücklich wirken, optimal ist es für sie keineswegs.
Hält Einzelhaltung über einen längeren Zeitraum an oder wachsen Katzen als Einzelkatzen auf, werden sie häufig tatsächlich in dem Sinne zu „Einzelkatzen“, dass eine spätere Vergesellschaftung kaum bis gar nicht mehr möglich ist, weil das zwischen Katzen typische Sozialverhalten mangels Ausübung oder sogar mangels kompletten Erwerbs in der Sozialisationsphase einfach fehlt. Solche Katzen werden dann auch im Tierschutz als „Einzelkatzen“ vermittelt, weil es leider keine bessere Lösung mehr gibt.

Wohnungseinzelkatzen, vor allem die, deren Menschen viel außer Haus sind, resignieren häufig mit der Zeit, werden sehr ruhig und schlafen viel, andere werden mehr oder weniger „für den Menschen störend“ verhaltensauffällig. Weder das eine noch andere werdet ihr euch für eure Samtpfote wünschen.
 

Welche Katze passt zu bereits mit euch lebenden Katzen oder einer bereits als Mitbewohner ausgewählten Katze?

Was macht den idealen Ergänzungsgefährten aus?
Entscheidend ist, dass die Charaktere, das Alter, Temperament und Spielverhalten zueinander passen. Welche Eigenschaften am zukünftigen Mitbewohner „braucht/brauchen“ eure Katze(n) von ihren Vorlieben und vom Verhalten her?

Beim Spielverhalten unterschieden sich Kater und Katze typischerweise, wobei es auch Kater gibt, die eher wie Katzen spielen und umgekehrt, entscheidend ist also neben dem Geschlecht, welches Spielverhalten die jeweilige Katze hat.
Weibliche Katzen bevorzugen meist Lauf- und Verfolgungsspiele ohne körperliche Auseinandersetzung, Kater hingegen raufen meist gern miteinander, lauern sich gegenseitig auf und lassen freundschaftlich auch gern mal die Fetzen fliegen.
Genau das ist ein häufiger Problempunkt bei einem gemischtgeschlechtlichen Kittenpaar. Als Jungtiere spielen sie noch gut zusammen, schlafen als gemeinsames Fellknäuel, doch mit dem älter werden entwickeln sie sich womöglich auseinander. Weisen beide das geschlechtstypische Spielmuster auf, dann wird der Kater mit seinem Auflauern und „kämpfen“ wollen zunehmend die Katze unter Druck setzen. Der Spielaufforderung der Katze wird dann katerseits gern nachgekommen, doch die Stoppsignale der Katze werden teils ignoriert oder deren Weglaufen löst erst recht eine Nachverfolgung durch den Kater aus. Spielverhalten ist ein Trieb und der Kater lebt dabei „nur“ seine Veranlagung aus, für beide Seiten völlig normales Verhalten, doch es paßt nicht zusammen und je nach Charakter und Veranlagung kann es zu ernsthaften Problemen kommen, zu einer dauergestreßten Katze und einem unausgelasteten Kater beispielsweise. Mit möglichen Folgeproblemen.
Daher ist meist die gleichgeschlechtliche Duo-Bildung empfehlenswert, es sei denn, die vorhandene Katze spielt nicht geschlechtstypisch.

Zu einem ruhigen Erstbewohner sollte man keine aufgeweckte, aktive Zweitkatze setzen, etwa um die erste Katze zu mehr Aktion zu bewegen. Das kann absolut schief gehen, wenn die Erstkatze irgendwann genervt ist und ihre Ruhe nicht mehr finden kann (Stress) und die Zweitkatze gelangweilt und unterfordert ist.

Zu einer typischen älteren Katze paßt eine noch recht junge Katze aus den gleichen Kriterien wie vorgenannt schlecht. Ebenso unglücklich ist die Wahl eines Kittens zu einer ausgewachsenen Katze. Die zwei können sich zwar gut vertragen und auch „zusammenwachsen“, doch verpaßt das Kitten auf jeden Fall viel von einer typischen Katzenkindheit, einfach weil der passende Spielkumpel fehlt und die ältere Katze wird häufig durch die Distanzlosigkeit der Jungkatze und deren Aktivitätslevel genervt sein. Genervtsein kann zu Stress werden.
Es ist ähnlich wie würde man ein Kleinkind zu einem Jugendlichen oder gar Erwachsenen setzen und erwarten, dies ergäbe eine optimale Spielgemeinschaft.
Katzen kennen übrigens keinen „Welpenschutz“, manche Katzen sind nett zu Jungtieren, doch meist werden diese genauso ernsthaft angegangen, wie ältere Katzen, die ins Revier vordringen oder sich nicht an die Regeln des sozialen Miteinander halten.

Wer seine Katze von klein an haben möchte, ist gut mit Wurfgeschwistern oder zumindest in etwa gleichaltrigen Kitten beraten, es ist eine riesige Freude mitzuerleben wie Katzenkinder miteinander spielen, schmusen und miteinander den Tag verbringen. Diese Rolle kann keine ältere Katze oder der Mensch übernehmen.
Junge, vor allem sehr junge Katzen sind unglaublich niedlich, doch bitte, bitte, bitte übernehmt sie erst ab dem Alter von 12 Wochen oder mehr aus dem Wurf oder der Kittengruppe! Das ist für die Kitten und euch die beste Lösung.
Denn so haben die Kleinen die Möglichkeit die Grundlagen der Sozialisation mit Artgenossen und Menschen mit auf den Lebensweg zu bekommen. Auch wenn einiges vom Charakter und Verhalten Veranlagung ist, so basiert Vieles vor allem auf der „Lebensausbildung“ in den ersten Lebenswochen. Wenn Kitten zu früh dem sicheren Lernumfeld von Mutter und Geschwistern entrissen werden, dann bleiben hier Lücken, die später zu Problemen mit Mitkatzen und/oder Menschen führen können. Solche Verhaltenproblematiken können später kaum oder gar nicht korrigiert werden, zum Leid von Katze und Mensch. Manches davon entwickelt sich schleichend über Jahre, vor allem wenn Katzen als Einzelkatzen gehalten werden.
Denn jede Jungkatze lernt sehr viel von der Mutter, älteren Mitkatzen und Geschwistern. In Spiel und Kämpfen untereinander und durch die Katzenmutter werden Grenzen gesetzt und ausgetestet, so bildet sich eine gute Frustationstoleranz heraus, Konfliktlösungskompetenz, der sichere Umgang mit Kontrollverlust und unbekannten Situationen. Allesamt sehr wichtige Fähigkeiten für das ganze Katzenleben, im Umgang untereinander und im Zusammenleben mit den menschlichen Gefährten.

Wer sich für ausgewachsene Katzen entscheidet, weiß „wen er bekommt“, denn die Persönlichkeitsentwicklung ist abgeschlossen. Kitten sind da charakterlich in gewisser Weise Überraschungspakete, man kann ahnen in welche Richtung es gehen wird, doch erst mit ein, zwei Jahren ist die Entwicklung abgeschlossen.
Wenn ihr also zu einem vorhandenen Gefährten, für eine Katzengruppe oder einfach nach bestimmten Charaktereigenschaften (z.B. verschmuste Schoßkatze) sucht, werdet ihr eine sichere Wahl am besten unter ausgewachsenen Katzen treffen können.
Auch als ErstKatzen sind ältere Katzen ideal, sie haben nicht mehr soo viele Flausen im Kopf oder überraschen uns jeden Tag mit neuen Designideen von Wohnungseinrichtung und Dekoration, sie sind „fertig entwickelte“ Charaktere und wir wissen auf wen wir uns einlassen. Und so niedlich Katzenkinder auch sind, sie haben viel Energie, wollen viel beschäftigt werden und testen auch gern immer wieder ihre Grenzen aus. Das kann uns deutlich mehr fordern als geahnt.

Noch ein Wort zu Hunden, sie können mit Katzen wunderbare Freundschaften schließen, nur bitte „zusätzlich“ zum passenden Artgenossen, denn Hunde ersetzen keinen kätzischen Artgenossen, beide Tierarten haben u.a. unterschiedliche Körpersprache und Bedürfnisse.
Wichtig ist sich vorab um die Kompatibilität zu bemühen. Kennen Katze(n) bzw. Hund(e) jeweils das Zusammenleben mit der anderen Art bereits? Oder sind sie aufgeschlossen? Katzen mit bestehender Angst vor Hunden oder Hunde die einen ausgeprägten Jagdtrieb auf Katzen haben, sind eine ungünstige Wahl, damit stehen die Chancen auf dauerhaften Stress zu hoch.

Wir Menschen mögen uns von einer bestimmten Fellfarbe/-muster/Katzenrasse oder schlicht einer bestimmten Katze angezogen fühlen, doch bitte wählt den zukünftigen kätzischen Mitbewohner aus der Sicht eurer Katze(n) und vorrangig dazu passend aus. Das Glücksgefühl, wenn man einen Volltreffer für alle Beteiligten gelandet hat, ist einfach unbeschreiblich schön, jeden Tag aufs Neue!

 

Passend für eure langfristige Lebenssituation

Wohnsituation
Hier spielt vor allem die Frage der Wohnfläche, der Ausgestaltung und Zimmerzahl eine Rolle. Sehr aktive Katzen werden mit einer 1,5 Zimmer Wohnung auf knapp 50 m³ unterfordert sein, selbst wenn man die dritte Dimension durch Nutzung von Schrankflächen und Wänden (Cat-Walk) gut ausgestaltet. Ein übersichtlich möbliertes Loft kann aus Katzensicht allerdings auch „langweilig“ sein. Hier gilt es einfach die eigenen Möglichkeiten, die vorhandene Wohnsituation und die Katzen passend aufeinander abzustimmen. Es sollten in jedem Fall für alle Katzen genügend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein und es sollte sich jede komplett zurückziehen können, d.h. die Zahl der Katzen sollte nicht höher als die der Zimmer sein.
Doch wer glaubt für zwei Katzen keinen Platz zu haben, hat bereits für eine zu wenig.

Umfeld
Werden die Katzen als reine Wohnungskatzen gehalten oder ist Freigang oder gesicherter Freigang möglich? Wenn das Umfeld zur Freigängerhaltung paßt, kann man durchaus Wohnungskatzen zu Freigängern werden lassen, doch ist dieser Schritt schwer rückgängig zu machen. D.h. wenn Katzen einmal den Freigang kennen und schätzen gelernt haben, dann wird es schwierig bis unmöglich, sollten sie später darauf verzichten müssen.
Deshalb sollte man auch keine Freigänger in die Wohnungshaltung übernehmen. Anders verhält es sich bei ehemahligen Streunern, hier gibt es durchaus Ex-Streuner denen der Freigang unwichtig ist und die mit einem Balkon oder schönen Fensterfreiplätzen zufrieden sind.

Lebensabschnitt
Hier geht es um die Lebenssituation und die Kompatibilität der Katze dazu. Sind beispielsweise kleinere Kinder im Haushalt oder besteht noch ein Kinderwunsch, dann achtet bitte auf die „Kindertauglichkeit“ der Katzen, damit beide Seiten ihre Freude am problemlosen Miteinander haben. Es gibt sehr geduldige, „robustere“ Katzennaturen und solche, die sehr schreckhaft, sensibel und reizbar sind. Natürlich sind auch Kinder unterschiedlich gestrickt, ihr kennen eure Lieben am besten und werdet weise wählen.
Genauso ist ein turbulenter Haushalt mit viel Besuch, vielen Haushaltmitgliedern für scheue, schreckhafte Sensibelchen unter den Katzen eher ungeeignet.
Wer schon in fortgeschrittenem Alter ist, denkt sicherlich daran, was womöglich einmal mit den Katzen werden wird, wenn man selbst vielleicht nicht mehr zu allem selbst in der Lage ist. Immerhin können Katzen ja durchaus zwanzig Jahre alt werden und das ist ein langer Zeitraum. Als gute Lösung empfinde ich persönlich, dann gezielt ältere Katzen aufzunehmen, die es häufig sowieso schwerer haben, ein neues Zuhause zu finden. Es gibt auch Vermittler im Tierschutz die sehr dankbar für solche Chancen sind und die solche Situation auch bereit sind abzusichern, also ihre Katzen in jedem Fall wieder zurückaufnehmen oder sogar, wenn es regional möglich ist, Fahrten wie Tierarztbesuche, Streubeschaffung und anderes mit organisieren helfen, wenn im persönlichen Umfeld keine Unterstützung möglich ist. Übrigens sind auch professionelle Katzensitter/Katzenbetreuer für solche Unterstützung passende Ansprechpartner.

 

Woher soll sie kommen, Tierschutz, Züchter, Kleinanzeigen, „hat sich so ergeben“, ...

In eurem und der Katzen Interesse für ein beiderseits glückliches Miteinander, egal welche Herkunft ihr wählt oder welche sich ergibt, bitte recherchiert vorab, informiert euch über die Quelle und lauscht eurem Gefühl (bezüglich der Quelle und der Katze), folgt eurem Herzen.

Für mich sind alle Katzen wundervolle Wesen, unabhängig von ihrem Aussehen und ihrer Herkunft, sie sind einfach zauberhaft, jede Einzelne.
Durch meinen eigenen Weg und weil es das Thema „Rassekatze/Rasseoptik versus WaldFeldWiesenHauskatze“ einfach gibt, möchte ich ein paar Worte dazu schreiben. Ich verstehe warum bestimmte rassetypische optische Merkmale anziehend wirken können, doch ich bin ehrlich, viele davon sind der Katze selbst nicht dienlich, sondern bergen ein gewisses Handicap und deshalb bitte ich an dieser Stelle um ein „Mitbedenken“.
Der Anblick von eher flacheren Katzengesichtern, großen Kulleraugen, in etwa das typische „Kindchenschema“ zieht viele Menschen an. Für die Katze selbst sind solche Merkmale fragwürdig.
Vom durch die veränderte Gesichtsproportion nicht sehen können, was vor der Nase liegt, bis zu Kieferveränderungen, Nasen/Atemproblematiken, reduzierten bis rückgebildeten Tränenkanälen ist aus der reduzierten Tauglichkeit des Katzenkörpers für die Katze selbst vieles dabei. Knickohren mögen niedlich ausschauen, für die Katze ergeben sich hier neben direkten organischen Problemen auch Verständigungsnachteile, das Katzenohr ist ein wichtiger Bestandteil der Körpersprache, Knickohren sind dafür ungeeignet.
Gleiches gilt für Veränderungen oder Verlust der Tasthaare = Sinnesverlust für die Katze, aufgrund verändertem Fellkleid durch Fellausdünnung bis Nacktheit, Lockenfell. Das Fell oder die Haut der Katze mag für uns ein optisches Merkmal sein oder sich beim Berühren gut anfühlen, für die Katze ist es Schutz vor Witterungseinflüssen, Teil der Körpersprache, schlicht ein wichtiger Teil eines funktiontüchtigen Katzenkörpers. Und auch ein Übermaß an Fell kann für die Katze nachteilig sein, bei hohen Temperaturen ist es viel zu warm und vor allem bewerkstelligt die Katze ihre Fellpflege nicht mehr allein (Perserfell z.B.). Wer schon einmal ein absolut verfilztes Perserfell sehen mußte, wo die Katze bis zur Bewegungsunfähigkeit verfilzt ist, kennt die unter Umständen tödliche Schattenseite, wenn sich keiner um die Fellpflege kümmert, die Katze z.B. als unfreiwilliger Streuner auf sich allein gestellt ist.
Dies nur mal so als unvollständige Liste, als Denkanstoß, weshalb ein Katzenkörper a la Natur oder wie er sich in Form der Hauskatze aus der Ahnin Falbkatze herausgebildet hat, aus Katzensicht das Beste für die Katze ist.

Ich kann dennoch den Wunsch nach einer Rassekatze nachvollziehen und meinen ersten eigenen Kater habe ich selbst so ausgewählt. Als Haltungsanfänger wünschte ich mir eine Katze ohne Vorgeschichte, gut sozialisiert, behütet aufgewachsen, ursprünglich, gesund und „schön“. Eine Katze aus dem Tierheim oder dem Katzenschutz traute ich mir als Studentin mangels Wissen einfach nicht zu, hatte Zweifel ob ich mit möglichen „Problemen“ zu unser beider Lebensglück gut fertig werden würde. Damals gab es auch längst nicht so viele Informationsmöglichkeiten wie heute. Ich suchte mir eine Rasse über Bücher zum Thema, schrieb Züchter an (per Post) die ich in Katzenzeitschriften entdeckte und so fand ich meinen ersten Kater viele km weit entfernt. Einen Türkisch Angora Kater in black-tabby-blotched, die Farbe /Zeichnung hatte es mir auf Fotos der Vorwürfe angetan und Filou war dann der Einzige dieser Farbe im Wurf. Er war mein Traum und er war der Schicksalstraumkater, der mir dann eine ganze Welt öffnete. Ja er war ein Magier im Katzenfell und das hatte absolut nichts mit seiner Rasse zu tun.
Seine Gefährtin und die weiteren Katzen ergaben sich dann, zunächst alle Rassekatzen, doch das eher im Nebeneffekt, ich vertraute ihrer jeweiligen Herkunftsquelle, hätte ich damals mehr mit Katzenschutz Kontakt gehabt, wäre wohl dieser meine Vertrauensquelle gewesen. Und ich bekam auch die unschönen Seiten der Zucht zu spüren, einerseits Erbkrankheiten und andererseits was beliebte PerserPüppchengesichter katzseits für Probleme mit sich bringen. Hätten meine Maya und Cosima selbst vor der Wahl gestanden, hätten sie sich bestimmt für einen „natürlichen“ Katzenkörper entschieden, weil er die katzentauglichste Ausstattung ist.
Zudem ist jede Form von Zucht eine starke Beschränkung/Verkleinerung des Genpools (von der Art Katze auf die jeweilige Katzenrasse unwiderbringlich runterreduziert), je größer der Chromosomensatz, umso komplexer das Erbgut, umso problematischer im möglichen Effekt. Was bei Fruchtfliegen noch recht unproblematisch ist, wird bei Mäusen schon kniffliger und bei Hunden und Katzen erst recht. Ich möchte hier nicht weiter in die Genetik einsteigen, doch sie ist ein interessantes Fachgebiet, auch fern von Rassethematiken, allein auf Artebene, in Wechselbeziehung mit der Umwelt usw.

Und dennoch möchte ich niemanden missionieren, ich möchte aus eigener Erfahrung und aus Überzeugung das eine oder andere erwähnen und beleuchten – die Wahl ist eure. Jeder hat und macht seine eigenen Erfahrungen und geht den eigenen Weg.

Wer eine Rassekatze sucht, wird übrigens auch beim Tierschutz fündig, denn auch Rassekatzen geraten in Not. Für Jungtiere aus seriöser Vereinszucht, die einen bestmöglichen Start ins Leben bekommen haben, durch behütetes Aufwachsen im gefestigten sozialen Umfeld aus Mitkatzen und Menschen, wird man sich einen entsprechenden Züchter suchen müssen.
Vereinszüchter unterliegen einer gewissen Kontrolle und haben sich bestimmten Standards verpflichtet, dies dient auf jedem Fall auch dem Katzenwohl und solche Katzenzucht erfordert Aufwand und finanzielle Mittel, die meist auch zu einem gewissen Kaufpreisniveau führen.
Wenn Herzensliebe zu den einzelnen Tieren fehlt, Abstammungspapiere zu den Elterntieren fehlen, rassetypische erforderliche Gesundheitstests und anderes, dann solltet ihr zweifeln.
Mit rasseähnlichen Katzen, mit Rassekatzen aus unkontrollierten Schwarzzuchten, wo die Katzen mitunter in sehr schlechten Verhältnissen leben, sehr häufig Jungtiere aufziehen müssen, schlicht ausgebeutet werden, lässt sich leider Geld verdienen. Dieser Markt liesse sich nur austrocknen, wenn die Nachfrage ausbliebe. Mitleid ist an dieser Stelle ein schlechter Ratgeber, wenn er zum Kauf eines „armen Kitten“ führt, denn es wird nachfolgende Kitten geben, ...den Preis zahlen die Katzen, die Elterntiere und häufig auch die Kitten. Ungenügende medizinische Versorgung, Ernährung, Sozialisation sind nur ein paar Stichworte.

In Tier- und Katzenschutzorganisationen die als Verein organisiert sind oder auch von privater Seite unterhalten werden, findet sich für jede Katze&Mensch&Haltungssituation ein passender Gefährte. Auch im Tierschutz gibt es absolut unkomplizierte „Anfängerkatzen“, häufig wissen die Vermittler auch sehr genau um die Charakter und Eigenschaften ihrer Schützlinge und ob oder wer von ihren Schützlingen „passt“.
Daher beschreibt bitte nicht nur wen ihr sucht, sondern auch, wen und was ihr habt (vorhandene Katzen, deren Verhalten und Verhältnisse untereinander, ihre Lebenssituation, die räumlichen Verhältnisse, ...) und freut euch über die kompetente „Einmischung“ von Menschen mit viel Erfahrung und Herzblut, die nur eines wollen, dass sich die Richtigen zusammenfinden und für immer glücklich miteinander werden.
Auch Katzen mit Vorleben, aus schlechten Verhältnissen, von der Straße, aus Streunerkolonien, ... sind keine Katzen zweiter Wahl, jede Einzelne hat ihre Chance verdient und oft sind es mit etwas Einfühlungsvermögen unkomplizierte und dankbare Katzen. Manche haben Ecken und Kanten, doch wer genau weiß, auf wen er sich einlässt, wird auch hier seinen Glückstreffer finden.
Es gibt leider weit mehr Katzen, die pfotenringend ein Für-immer-Zuhause suchen, als freie „Sofa-Plätze“.

Katzennot entsteht überall, ob aus Vernachlässigung, Todesfall der Halter, ausgesetzt, zurückgelassen, die zahlreichen unfreiwilligen Streuner ... und Hauskatzen, deren Ahnin die Falbkatze ist, sind einfach nicht für ein dauerhaftes Leben „da draußen“ ausgerüstet. Das schöne freie Leben ist ohne Schutz vor Witterung, Futtergrundlage und medizinische Versorgung eine Illusion, es ist sehr häufig Not und Überlebenskampf.
Katzen in Not gibt es überall in Deutschland und natürlich auch im Ausland. Ob dem Tierschutz im eigenen Lande der Vorzug gegeben wird oder man sich keine Grenzen setzt, jede Katze die der Not entrinnt ist ein Glücksfell!
Für mich bedeutet Katzenschutz, der auf langfristige Erfolge zielt, dass neben der Katzenvermittlung auch vor Ort die Streunerbestände kastriert werden, die freilebenden Katzen medizinisch und mit Futter versorgt werden. Dies geschieht oft genug durch wenige, einzelne Menschen vor Ort, die sich unermüdlich und mit sehr viel Liebe für die Katzen einsetzen. Es gibt so viele unterstützenswerte Projekte und Organisationen, im In- und Ausland und meine kleine Liste ganz unten ist nur ein kleiner Teil, meine kleine willkürliche Auswahl und es gibt noch sehr sehr viele mehr!

Manchmal führt uns auch das Schicksal zu Katzenzuwachs, weil z.B. ein Familienmitglied die geliebte Katze nicht mehr halten kann, weil plötzlich ein Streuner im Garten auftaucht, weil eine Kollegin eine Allergie entwickelt hat und man durchaus noch eine weitere Katze bei sich unterbringen kann, ... das Leben schreibt viele Geschichten. Das kann wunderbar passen oder auch Herausforderungen bringen, weil die Gefährten ja nicht „optimal passend zueinander“ ausgesucht wurden, sondern sich ergeben haben, einen behutsamen Versuch über die langsame Zusammenführung ist es auf jeden Fall wert.

Meine eigene KatzenGruppe hat das Schicksal so ergeben, es paßt schon so, wir hatten alle zu lernen und lernen noch und das war auch mein Glück, ich habe dank der sich ergebenden Herausforderungen sehr viele „typische“ Problemsituationen in Katzenhaushalten erleben dürfen und die Katzen haben mir weit mehr gezeigt, als ich in Studium und Büchern lernen konnte.
Ich bin sehr sehr dankbar dafür, doch bitte nehmt auch für euch mit: es war kein Spaziergang und es brauchte notwenige Ressourcen wie z.B. viel Zeit haben, finanzielle Möglichkeiten und Raum. Ich hatte die Chance, jeden der drei Streuner aus dem Umfeld zu lesen, mit diversen „Unbekannten“ in der Gleichung in die Gruppe zu integrieren und vor allem dem sich ergebenden Weg der Katzen zu folgen – das ist so nicht jedem in seiner Situation möglich.
In dem damaligen Zeitraum konnte ich das und das Leben hat mich mit Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten beschenkt und die Streuner fanden ihr Zuhause. In meinen Berichten zu meinen eigenen Katzen hier auf der Seite, kommen die vielen Alltagssituationen, Tage, Wochen Monate, des immer wieder mal liebevoll steuerns, des aufzeigen anderer Wege, des rechtzeitigen Intervenierens und auch das stetig ein Auge darauf haben, nicht „rüber“ – doch genau das kann notwendig sein, wenn die Katzen keine sehr gut zueinander passenden Gefährten sind. Und die Gruppe bleibt im Wandel.

Hätte ich jeweils am Punkt des Neuzuganges nach einer Katze passend für die Gruppe gesucht, wäre das ein anderes Profil gewesen, als es der jeweilige neue Gefährte mitbrachte. Dennoch glaube ich, dass es für uns alle so sein sollte und richtig war.
Perfekt passend für die vorhandenen Gefährten und den Neuzugang selbst, waren nur die Katzen, die ich jeweils vom Tierschutz übernahm und selbst erleben/kennenlernen konnte, bevor sie bei uns einzogen. Das ist die wunderschöne Situation, die ich euch und euren Katzen auch wünsche!

Zusammenführung:
Bitte, auch wenn ihr ein, zwei oder mehr soziale Katzen habt, bitte setzt den Neuankömmling nicht einfach so dazu. Das klappt in Ausnahmefällen und unter bestimmten Voraussetzungen, sicherer ist immer die langsame Zusammenführung.
Versucht euch die Situation vorzustellen wie es uns als Mensch damit ginge: es klingelt, wir gehen zur Tür und da steht ein unbekannter Mensch... selbst wenn das unbekannte Wesen an der Tür uns gleich sympathisch ist, würden wir uns kaum wünschen, dass die Person gleich mal ungefragt an uns vorbeiläuft bis ins Wohn- oder gar Schlafzimmer, es sich gemütlich macht, einfach bleibt, das Bad nutzt, den Kühlschrank leert, ... da müßte der andere schon Engelsgleich sein, damit er bleiben dürfte oder? Ansonsten würde man doch entsetzt, fassungslos und dann auf Krawall gebürstet, dafür sorgen wollen, dass die Person umgehend das Weite sucht und bei Gegenwehr hätten wir einen Konflikt, der dann über die nächsten Tage, Wochen Monate ausgetragen wird. Oder stellt euch vor, die Tür lässt sich nicht mehr öffnen, ihr müsst ab sofort mit dieser fremden Person leben...
Katzen reagieren auf ihre Art ganz ähnlich.
Unsere Wohnung/Haus ist erstmal Kernrevier der vorhandenen Katzen, die Ressourcen wie Raum, Futter, Klo, Schlafplätze und Mensch werden entsprechend gegen Fremdkatzen, die die Reviergrenzen überschreiten verteidigt. Selbst sehr soziale Katzen haben gegenüber Neuen verständlicherweise den Drang „ihrs“ klarzustellen. Ganz normal.
Daher führt der beste Weg über eine langsame Zusammenführung, hat man nämlich beim einfach so Zusammensetzen spontan verstrittene Katzen, ist es ungleich schwerer diese noch gut zusammenzubringen, denn dann haben die Katzen bereits eine negative Erfahrung miteinander gemacht.
Also besser den sicheren Weg nehmen. Die langsame Zusammenführung kann, wenn es gut läuft auch schnell gehen, genauso wie sie Monate dauern kann, maßgebend für das Tempo sind die Katzen und ihr Verhalten zueinander!

Langsame Zusammenführung hier nur kurz umrissen:
Der Neuankömmling erhält ein seperates Zimmer mit allem was die Katze braucht.
Anfangs wird die Tür geschlossen. Ein paar Tage lassen wir die Katze „ankommen“ und bewerkstelligen unseren Alltag wie immer. Natürlich bekommt auch der Neuzugang menschliche Zuwendung im passenden Maß, zuerst kommen jedoch die „Altkatzen(n)“ dran, deren Routine gleich bleiben sollte.
Durch gleiches Futter, gleicher Haushalt usw. gleichen sich die Gerüche der Katzen schon ein wenig an, der Neuzugang riecht fremd, doch nicht mehr so fremd wie zu Beginn.
Nach ein paar Tagen wird die Zimmertür gegen eine Gittertür (Bauanleitungen gibts viele im Internet, je nach baulicher Wohnsituation findet sich die passende Variante) ausgetauscht, sodaß sich die Katzen sehen können, jedoch nicht angreifen.
Am besten baut man anfangs noch Sichtteilblockaden wie Kartons zur Hälfte vor die Tür, in etwas Abstand zur Tür weitere Kartons, so daß die Katzen sich aus sicheren Verstecken beobachten können, der Sichtkontakt aber auch vermieden werden kann und keiner stets unter Beobachtung stehen muss.
Begegnungen an der Tür sollen immer friedlich sein. Wenn man mit den Katzen arbeitet, dann bitte auf die Seite der Altkatzen setzen, vielleicht nur vorlesen oder Leckerlierunden verteilen, eventuell spielen, das hängt alles von der Situation und dem Umgang der Katzen damit ab. Jede menschlich herbeigeführte Begegnung am Gitter sollte einen positiven Abschluss haben (Leckerlie, Lob, ...).
Wenn die Katzen friedlich miteinander umgehen, sich am Gitter absichtlich begegnen und nahe kommen, kann man die Tür versuchsweise einen Spalt öffnen, am besten nach einer Mahlzeit (satte Katzen sind entspannter) und wenn man selbst viel Zeit hat. Solange nun die Katzen friedlich miteinander umgehen, läßt man sie machen und beobachtet nur aus der Ferne. Vielleicht stromert der Neuzugang erstmal durchs Revier und wird auf Abstand quasi verfolgt/begleitet oder die Altkatzen begucken sich nun genau das Zimmer des Neuzuganges. Je nach Stimmungslage läßt man die Katzen nun dauerhaft beisammen, oder beendet die Runde nach einer gewissen Zeitspanne. Oder trennt die Katzen im Zweifel für die Zeit der menschlichen Abwesenheit noch die nächsten Tage. Besser das, als verstrittene Katzen, denn letzteres auszubügeln dauert und erfordert einen Neustart des Ganzen.
Der Mensch ist hier auch Stimmungsmacher – daher bitte selbst möglichst gelassen und zutiefst positiv in der Grundhaltung in solche Zusammenführung gehen. Ist man durch andere Einflüsse mal selbst unausgeglichen, lieber erstmal etwas für sich tun, bevor sich mit den Katzen beschäftigt wird. Katzen orientieren sich auch an ihrem Menschen und daher ist so wichtig, was wir ausstrahlen.

 


eine Schicksalszusammenführung:
Jamie mit Teddy, zu einer Zeit, als Teddy noch unkastrierter Gastkater auf unserem Grundstück war und nicht zur Katzengruppe gehörte

 

Katzenschutzorganisationen

Meine Liste ist eine kleine Auswahl der Organisationen und auch Einzelpersonen im In- und Ausland, die ich persönlich kennenlernen konnte oder mit denen ich gute Erfahrungen sammeln konnte oder deren Arbeit und Wirken ich mitverfolge, meine kleine willkürliche Auswahl und es gibt noch sehr sehr viele mehr!

in und rund um Berlin:
Berliner Katzenschutz (in Glindow bei Berlin) http://www.berliner-katzenschutz.de/

Taskali: auf Facebook https://www.facebook.com/MietzenByTaskali
im Forum https://www.katzen-forum.net/notfellchen-plauderecke/136257-pflegis-taskali.html?highlight=taskali

Tierheim Falkensee https://tierheim-falkensee.de

Life 4 Spanish Animals e.V. https://www.newlife4spanishanimals.de

Tierrettung Potsdam e.V. : Ehrenamtliche Hilfe für in Not geratene Tiere, auch mit zugehörigem Tierheim https://www.facebook.com/TierrettungPotsdam , https://www.tierrettung-potsdam.de

Tierheim Berlin https://tierschutz-berlin.de

 

„Mascha04“/Brigitte und ihre Niemandskatzen:
auf Facebook https://www.facebook.com/streuner.katzen.hilfe/?ref=hl
im Forum https://www.katzen-forum.net/tierschutz-allgemein/95117-hilfe-fuer-wildlebende-katzen.html

Aktiver Tierschutz e. V. Recklinghausen: https://www.aktiver-tierschutz-recklinghausen.net auf Facebook https://www.facebook.com/aktiver.tierschutz/

Streunerhilfe Ni-No e.V. : https://www.streunerhilfe-ni-no.de
auf Facebook https://www.facebook.com/groups/streunerhilfe.ni.no/

Frieden für Pfoten - Peace 4 Paws e.V.
https://www.friedenfuerpfoten.org/ , https://www.facebook.com/FriedenfuerPfoten.Peace4Paws

Katzenfreunde Datteln - Aufzucht und Vermittlung von Katzenwelpen, die in Not geraten sind
https://www.facebook.com/Katzenfreunde-Datteln-1656175154624804

Das Katzennetzwerk https://www.facebook.com/Katzennetzwerk

Katzenschutzbund Osnabrück e.V. https://www.katzenschutzbund.com

Notfelle OS-Land https://www.facebook.com/NotfelleOsLand/

 

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