Sichere Auf- und Abstiege

Vicky war zwar blind, aber genauso oder sogar noch neugieriger als andere Katzen. Sie mochte von sich aus alles erforschen und wenn die anderen irgendwo "hoch" konnten, suchte sie auch einen Weg dorthin. Hoch war allerdings meistens einfacher als runter.
Vicky merkte sich sehr ihre Wege, aber etwas hochspringen und die gleiche Distanz abwärts überwinden ist ein Unterschied - sie versuchte (und das gab Sicherheit) mit den Vorderpfoten das "unten" zu ertasten oder sich dorthin zu tasten und ich lobte sie immer dafür - Katastrophe wäre nämlich, hätte sie sich darauf verlassen "da unten steht etwas" und aus irgendwelchen Gründen hat es mal jemand weggeräumt. Diesen Fall hätte es nur bei ihrem Wohnzimmerkommoden-Abstieg geben können, da sprang sie an gewohnter Stelle auf den Tritthocker darunter und damit dieser immer dort blieb, hatte ich ihn unten um die Füße mit Filz verschiebesicher gemacht und einen Warnklebestreifen angebracht, worauf stand, daß dieser Hocker dort unverschoben zu bleiben hat.

Bei einem bekannten schwedischen Möbelhaus gibt es eine super Katzentreppe, den Tritthocker Bekväm! Neuerdings ist er auch als Trittleiter erhältlich, damit habe ich keine Erfahrungen. Der Tritthocker ist jedenfalls klasse, schwer und Vickyseits getestet, zudem preisgünstig. Wir haben diverse Exemplare davon, an Fensterbrettern ist er zwar eigentlich zu niedrig für den Abstieg, aber wenn er an der Wand oder einem Schrank stand, tastete sich Vicky mit einer Pfote an der Wand/Schrank/... abwärts bis die andere Pfote den Hocker erreicht hatte oder sie ihn spürte. Noch besser sind Kratztonnen, aber nicht die schmalen, leichten Billigmodelle, sondern die schweren, standfesten, am besten noch mit Bodenplatte. Vicky liebte diese Tonnen sowieso und schlief gern darauf, aber als Aufstieg waren sie auch genial und als Abstieg ebenso, bis etwa 75 cm Tonnenhöhe sprang Vicky von dort auch herunter.

Tonne als Fensterbrettzugang

Tritthocker zum Fensterbrett

Kleine Kratzbäume standsicher festgebaut (z.B. mit den übrigen Möbeln verkeilt) erfüllen auch einen guten Zweck um Fensterbretter für blinde Katzen zugänglich zu machen.

Kratzbäume - besser irgendeiner als keiner, aber logischerweise sind die Standfesten schon mal besser und ganz klasse ist, wenn die Stämme ein Hochklettern bis zu Ebenen oder Höhle ermöglichen (meist enden die Säulen ja unter irgendwas und keine Katze kann den Stamm richtig hochrennen bis oben) und dann auch noch alles so angeordnet ist, daß Vicky immer Haltemöglichkeiten hatte und leicht klettern konnte. So hatte ich unsere neuen Kratzbäume gleich mit dem Hersteller entsprechend besprochen und auf Standort und Vicky abgestimmt anfertigen lassen - ein riesiger Unterschied für Vicky im Vergleich zu „Plüschmassenmodellen“. Es gibt aber auch in den großen Onlineshops und Filialen durchaus standfeste, artgerechte und für blinde Katzen gut geeignete Kratzbäume, einfach mal mit Katzenaugen durch das Angebot stöbern, der Markt ändert sich ja ständig, derzeit fallen mir z.B. die Natural Paradise Modelle bei Zooplus positiv auf.

 alt (ja auch das Treppenhaus ist alt und aus bautechnischen Gründen nur halb renoviert...)


und neu (paßte nicht ganz ins Foto, die Katzen toben darauf supergern und mehr als auf dem alten, auch Vicky, hochrennen der Säulen war Programm)

 

unser Wohnzimmerbaum - Vicky ging bis ganz oben, wenn der Abstieg über die Ebenen nicht klappte, kletterte sie hinten an einem der Stämme rückwärts bis unten oder bis zur Tonne


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